Erfreulich viele
Teilnehmer interessierten sich für diesen berühmten frühzeitlichen, europaweit
relevanten Keltenort in unserer nächsten Heimat, der Nachbargemeinde Kranzberg.
Der Kranzberger Gemeindearchivar
Alfons Berger hat die Besucher freundlich-amüsant mit seinem langjährigen
Wissen über die Fundstelle durch die Ausstellungsräume geführt.
Zunächst wurde das
örtliche Heimatmuseum in der Schule mit interessanten Ausstellungsstücken und Informationstafeln
zur Ortsgeschichte von Kranzberg besucht.
Interessant und für
einige neu war, dass Kranzberg als Pflegegericht der bayerischen Herzöge für
ein großes Gebiet nördlich von München vom Freisinger Bistum bis nach
Indersdorf zuständig war.
Dann ging es weiter
auf den gegenüberliegenden Panthaleonsberg zum Hauptziel unserer Führung, dem
Bernstorf-Keltenmuseum, wo wir bei herrlichem Wetter einen wunderschönen
Ausblick über das frühhistorisch für die Kelten relevante Ampertal bis hin nach
München hatten.
Hier stand früher ein
stattliches Schloss. 1701 fertigte Michael Wening einen Stich an, der als einzige
Bebauung auf dem Pantaleonsberg eine Kapelle zeigt, die aus der Zeit um 1666
urkundlich belegt ist. Auf Drängen des Bayerischen Staates musste die Kapelle
1807 abgerissen werden. Die verbliebenen Ziegelsteine dienten zum ersten
Schulhausbau am Kirchberg. Heute erstreckt sich auf dieser großen Bergkuppe ein
langgezogener Gebäudekomplex aus dem Jahre 1938, der durch einen überdachten
Gang mit einem in derselben Zeit erstellten Pavillon verbunden ist. Dieses in
der Süd-Ost-Ecke platzierte kleine Gebäude wurde ab 2002 zur Pantaleonskapelle
umgebaut.
Im 2014 eröffneten
Bronzezeit Bayern Museum im Dachgeschoß des renovierten Pantaleonsgebäudes gibt
es zwei Stationen: einen Film über die Keltengeschichte und die
Bernstorf-Ausgrabungen und einen hochinteressanten Keltenausstellungsraum mit
Computer-Informationen.
Historische Details
wurden von unserem Museumsführer anschaulich und mit reichen Erfahrungen geschildert,
da er von Anfang an bei den Ausgrabungen mit dabei war.
Natürlich erfuhren
wir auch aus erster Hand etwas über das derzeit wissenschaftlich kontrovers
untersuchte Rätsel, ob der in Bernstorf ausgegrabene Goldschatzfund aus der
Keltenzeit (ca. 1200 v.Chr.) stammt oder bei der hohen Goldherstellungsqualität
erst späterer Zeit zugedacht werden kann.
Wir konnten das
Rätsel nicht lösen, aber als Zeichen für die hohe Aktualität unserer Führung
erwiesen sich ein paar Tage später deutschlandweit erschienene
Zeitungsberichte, in denen über die neuesten, wissenschaftlichen
Forschungserkenntnisse dahingehend berichtet wurde, dass der Goldfund scheinbar
doch ein keltischer ist.
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