Treffpunkt Kultur e.V. und kfd Hohenkammer laden herzlich ein zur Kirchen- und Ausstellungsführung in Altomünster am Sonntag, 3.4.2011. Treffpunkt: 13.30 Uhr vor der Kirche.
Nach der Kirchenführung wird im Museum Altomünster die Ausstellung "Tracht und Minidirndl" besucht.
Ein Tisch in einem gemütlichen Gasthaus für die anschließende Brotzeit wird reserviert.
Bitte melden Sie sich an unter 08137/3766 (C. Burghardt)
Die Katholische Klosterkirche Altomünster:
Die Geschichte des Ortes Altomünster ist eng mit dem Kloster Altomünster verknüpft. Schon der Name leitet sich vom Hl. Alto und der früheren Bezeichnung für Kloster (= Münster) ab.
Um 740 soll der Hl. Alto hier ein Kloster errichtet haben. Nach der Zerstörung durch die Ungarn wurde es im 10. Jahrhundert als Benediktinerkloster wieder aufgebaut, zunächst als Mönchskloster, ab 1047 als Nonnenkloster. 1485 schenkte es Herzog Georg der Reiche dem Birgittenorden, der es 1497 als Doppelkloster in Besitz nahm. 1593 wurde der Frauenkonvent, 1723 der Männerkonvent neu gebaut.
Bei der Säkularisation im Jahre 1803 wurde das Herrenkloster verkauft; das Frauenkloster wurde 1841 wieder eröffnet. Seither ist das einzige Birgittenkloster Deutschlands ein reines Nonnenkloster.
Die heutige Kirche wurde 1763 von dem berühmten Baumeister Johann Michael Fischer errichtet, der im Landkreis Dachau auch beim Bau der Kirchen in Sigmertshausen und Bergkirchen beteiligt war. Der fast 60 m lange Kirchenraum, einer der letzten Rokokobauten, beeindruckt wegen der interessanten Raumperspektiven, die sich durch die Anordnung der vier kunstvoll hintereinander gelagerten Innenräume ergeben: Der große achteckige Laienraum (Hauptraum/Kirchenschiff) mit über 18 m hoher Flachkuppel und Emporen, ist praktisch die Pfarrkirche. Danach folgt ein kleinerer achteckiger Raum, der sog. Beichtraum, der überdeckt wird vom Nonnenchor. Es folgen der Altarraum und dahinter, nochmals erhöht, der "Herrenchor" im 1. Stock.
Vom Nonnen- wie vom Mönchschor gehen Umgänge um die ganze Kirche, auf denen die Ordensleute an Sonn- und Feiertagen Prozessionen hielten, ohne dass sich ihre Wege je kreuzen konnten. Den schlanken, reich gegliederten Fassadenturm auf der Westseite über dem Eingang hat König Ludwig I. (1825-1848) als den "schönsten Turm in seinem Königreich" bezeichnet.
Kunsthistoriker zählen die Klosterkirche von Altomünster zu den schönsten Rokoko-Gotteshäusern in Bayern und stellen sie gleichwertig neben die Kirchen in der Wies, in Rott am Inn und in Ottobeuren.
Ausstellung im Museum Altomünster "Tracht und Minidirndl":
Insgesamt geben über dreißig historische und neue Kleider neben Gemälden und Fotografien dem Besucher einen Eindruck über die Vielfalt, die unter dem begrifflichen Konstrukt "Tracht" zusammengefasst ist.
Einer der Projektleiter, Alexander Wandinger vom Trachten-Informationszentrum in Benediktbeuern, erklärte, dass man zwar im Allgemeinen eine Vorstellung davon habe, was man selbst unter Tracht verstehe, der Begriff aber nicht genau definierbar sei. Ursprünglich habe es sich bei der Tracht um Arbeitskleidung gehandelt, die erst mit der Entwicklung des Nationalbewusstseins seit etwa 200 Jahren auch mit Vorstellungen wie Heimatverbundenheit, Tradition und Brauchtum gekoppelt wurde. Projektleiter Siegfried Bradl betonte aber, dass diese Ausstellung nicht für Experten gedacht sei, sondern den Besuchern und vor allem auch jungen Leuten nahebringen solle, was früher getragen wurde und vielleicht auch heute noch möglich sei. "Die Ausstellung soll vor allem Spaß und Freude machen!"
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