Montag, 4. Oktober 2010

Bach und seine Söhne – Bachs Cembalo im Schloss Hohenkammer

Der Große Saal im Schloss Hohenkammer bot das festliche Ambiente
für brillante Cembalomusik aus Spätbarock und Frühklassik.

Solist Robert Scheingraber spielte ein 2007 gefertigtes Cembalo aus der Werkstatt von
Christoph Kern in Staufen/Breisgau. Dieses ist ein originalgetreuer Nachbau eines ca. 1710
entstandenen Cembalos von Michael Mietke, wie es von Bach und seinen Söhnen gespielt wurde.

Begleitet wurde Robert Scheingraber vom Petershausener Streichquartett,
Marjorie Danzer, Solo-Violine, Doris Danzer, Solo-Violine, Eugen Tluck, Solo-Viola
und Wolfgang Danzer, Violoncello. 

Auf dem Programm standen Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen
Johann Christian und Wilhelm Friedemann, die von den Musikern mit Perfektion und
Spielfreude präsentiert wurden. Von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) erklang
das Italienische Konzert – 1. Satz F-Dur – BWV 971 sowie die bei festlichen Anlässen
immer gern gehörte Air aus der Suite Nr. 3 – BWV 1068. Von Johann Christian Bach
(1735 – 1782) war das Konzert für Viola und Streicher in c-Moll zu hören. 

In der Pause beantwortete Scheingraber die vielen interessierten Fragen der Zuhörer
zu Entstehung und Entwicklung des Cembalos: Zehn verschiedene Tiere liefern
die Materialien zur Ausstattung dieses Instrumentes. Nicht nur die Federkiele des Raben,
die Borsten des Wildschweins und das Leder des Hirsches in der Mechanik finden
hier Verwendung, auch Leim aus Fischgräten und, zum Erstaunen aller,
die Sekrete der Laus für die Schellackapplikationen auf dem Corpus. 

Nach der Pause folgte das Concerto für Cembalo und Streicher in D-Dur von
Wilhelm Friedemann Bach (1710 – 1784) und anschließend das beeindruckende
Doppelkonzert Johann Sebastian Bachs für 2 Violinen und Orchester in d-moll –
BWV 1043. Mit einem virtuosen Stück von Karl Ditters von Dittersdorf als Zugabe
endete ein bemerkenswerter Konzertabend.

Foto v. l.: Robert Scheingraber, Eugen Tluck, Doris Danzer, Marjorie Danzer und Wolfgang Danzer 

1 Kommentar:

  1. Ein echter Genuss! Versierte, ausgezeichnete Musiker, eine lockere Moderation, die dennoch jede Menge an Informationen beinhaltete, Interessantes über das Instrument... was will man mehr. Auch wenn Bach nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt - mir hat es außerordentlich gut gefallen. Herzlichen Dank dafür.

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