des Jahres 2011 eingeladen: 12 Personen – die Teilnehmerzahl war von der Museumsleitung aus konservatorischen Gründen begrenzt worden – trafen sich unter der Führung von Frau Dr. Gabriela Wabnitz zur Ausstellung „Picasso – Künstlerbücher“.
Schon allein ein Besuch des seit 2009 geöffneten Museums Brandhorst war die Fahrt nach München wert – ein Haus, das, von welcher Richtung man auch kommt – durch seine dezent farbige Front auffällt. 36.000 schallschluckende Glaskeramikstäbe in 23 verschiedenen Farben zwischen zarten Pastelltönen und klaren Rot-, Grün- und Blautönen machen das Museum unverwechselbar und bilden einen Kontrast zu Glasfassaden der Umgebung.
Zurzeit findet dort die Präsentation von Picassos Künstlerbüchern statt, die einen Teil der Sammlung von Udo und Anette Brandhorst ausmachen. Künstlerbücher können zunächst – so unsere Führerin – als Bücher, an denen ein Künstler mitgearbeitet hat, bezeichnet werden. Im 20. Jh. begannen Künstler, mit dem Medium Buch zu experimentieren; es entstehen eigenständige Kunstwerke, künstlerische Ausdrucksmittel, in denen Bilder und Texte nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Picasso gestaltete mehr als 150 solcher Bücher (mit), von denen etwa 85 im Museum zu sehen sind.
Der erste Ausstellungsraum bietet eine chronologische Darstellung von Picassos Künstlerbüchern und informiert über Elemente, die ein solches Buch ausmachen sowie über die Vielfalt von Drucktechniken, Zeichenstilen und Motiven. Hier findet sich auch der sog. Taschen-Picasso von 1957 mit humorvollen kleinen Zeichnungen, dem ein Brief in Form eines Leporello beigefügt war.
Ein weiterer Schwerpunkt ist Picassos Zusammenarbeit mit Verlegern wie Benoit und Zdanevitsch (Iliazd) oder sein Illustrieren von „Carmen“ mit engerem Textbezug.
Sehr beeindruckend ist die sog. Tauromaquia – eine Bilderserie bzw. eine Art Lehrbuch mit 26 Szenen über den spanischen Stierkampf. Die Tuschzeichnungen zeigen den Ablauf einer Corrida; Picasso soll sie in drei Stunden gemalt haben – genial!
Auch an Gedichten und Texten versuchte sich Picasso, erhielt allerdings von Gertrude Stein den Rat, bei dem zu bleiben, was er wirklich könne!
Im letzten Raum erwarten den Besucher die eindrucksvollen von Reverdy handgeschriebenen „Chant des morts“, die Totengesänge, die Picasso mit expressiven roten Zeichen versehen hat.
Ilse Lehner
Beim Verlassen der teils abgedunkelten, überschaubaren Ausstellungsräume der Künstlerbücher Picassos überraschten die großzügigen Dimensionen des angrenzenden Raumes mit ständigen Exponaten des Brandhorst-Museums. Ein weiterer Besuch mit Frau Dr. Wabnitz im nächsten Frühjahr wird die erstaunliche Architektur und die Sammlung zum Thema haben.
Schon allein ein Besuch des seit 2009 geöffneten Museums Brandhorst war die Fahrt nach München wert – ein Haus, das, von welcher Richtung man auch kommt – durch seine dezent farbige Front auffällt. 36.000 schallschluckende Glaskeramikstäbe in 23 verschiedenen Farben zwischen zarten Pastelltönen und klaren Rot-, Grün- und Blautönen machen das Museum unverwechselbar und bilden einen Kontrast zu Glasfassaden der Umgebung.
Zurzeit findet dort die Präsentation von Picassos Künstlerbüchern statt, die einen Teil der Sammlung von Udo und Anette Brandhorst ausmachen. Künstlerbücher können zunächst – so unsere Führerin – als Bücher, an denen ein Künstler mitgearbeitet hat, bezeichnet werden. Im 20. Jh. begannen Künstler, mit dem Medium Buch zu experimentieren; es entstehen eigenständige Kunstwerke, künstlerische Ausdrucksmittel, in denen Bilder und Texte nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Picasso gestaltete mehr als 150 solcher Bücher (mit), von denen etwa 85 im Museum zu sehen sind.
Der erste Ausstellungsraum bietet eine chronologische Darstellung von Picassos Künstlerbüchern und informiert über Elemente, die ein solches Buch ausmachen sowie über die Vielfalt von Drucktechniken, Zeichenstilen und Motiven. Hier findet sich auch der sog. Taschen-Picasso von 1957 mit humorvollen kleinen Zeichnungen, dem ein Brief in Form eines Leporello beigefügt war.
Ein weiterer Schwerpunkt ist Picassos Zusammenarbeit mit Verlegern wie Benoit und Zdanevitsch (Iliazd) oder sein Illustrieren von „Carmen“ mit engerem Textbezug.
Sehr beeindruckend ist die sog. Tauromaquia – eine Bilderserie bzw. eine Art Lehrbuch mit 26 Szenen über den spanischen Stierkampf. Die Tuschzeichnungen zeigen den Ablauf einer Corrida; Picasso soll sie in drei Stunden gemalt haben – genial!
Auch an Gedichten und Texten versuchte sich Picasso, erhielt allerdings von Gertrude Stein den Rat, bei dem zu bleiben, was er wirklich könne!
Im letzten Raum erwarten den Besucher die eindrucksvollen von Reverdy handgeschriebenen „Chant des morts“, die Totengesänge, die Picasso mit expressiven roten Zeichen versehen hat.
Ilse Lehner
Beim Verlassen der teils abgedunkelten, überschaubaren Ausstellungsräume der Künstlerbücher Picassos überraschten die großzügigen Dimensionen des angrenzenden Raumes mit ständigen Exponaten des Brandhorst-Museums. Ein weiterer Besuch mit Frau Dr. Wabnitz im nächsten Frühjahr wird die erstaunliche Architektur und die Sammlung zum Thema haben.
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