Sonntag, 10. Juli 2016

Fledermausführung


In der Dämmerung versammelten sich an einem ausnehmend schönen Abend 20 Personen am Prielhof beim Kloster Scheyern. Uns erwartete eine spannende Unternehmung: wir hatten vor, Fledermäuse zu beobachten. Christian Rachl, der von Kindesbeinen an im Vogel- und Naturschutz aktiv ist, erzählte uns zunächst zahlreiche Details aus dem Leben der auf der roten Liste stehenden Säugetiere. Nachdem alle interessierten Fragen beantwortet waren, sammelte sich die Gruppe an einem Teich in der Nähe des Prielhofs. Einige Wasserfledermäuse kreisten dort dicht über dem Wasser, um sich mit Insekten zu stärken. Die Schnelligkeit ihrer Bewegungen forderte die Augen der Beobachter heraus. Mit einer Lampe und einem Ultraschalldetektor ausgerüstet, konnten die Teilnehmer Flugaktionen der Fledermäuse durch Klickgeräusche wahrnehmen.

In der Abendstimmung flogen Wildenten über die Teiche, Frösche quakten und späte Vögel überquerten das Wasser. Fledermäuse waren auch am Nachthimmel oder zwischen den Bäumen für kurze Augenblicke zu erkennen. Derzeit leben über 20 verschiedene Arten in Deutschland. Ihre größten Feinde sind fehlende Schlupfwinkel und der Einsatz von Insektiziden. Findet man eine abgestürzte Fledermaus, ziehe man dicke Handschuhe an und befördere sie behutsam an einen höher gelegenen Ort. Sie kann mit ihren scharfen Zähnen, mit denen sie die Chitinpanzer zahlreicher Insekten aufknackt, auch beißen.

Ein Großes Mausohr (Myotis mytis) in der für Fledermäuse typischen Haltung: mit dem Kopf nach unten. Durch einen speziellen Mechanismus in ihren Füßen brauchen Fledermäuse beim Hängen keine Kraft aufzuwenden, sondern werden durch ihr eigenes Gewicht nach unten gezogen.

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