Freitag, 15. Juli 2016

Sommerpause

Liebe Vereinsmitglieder,

im August findet auch heuer kein Stammtisch statt.
Ab September treffen wir uns dann wieder hoffentlich gut erholt und in alter/neuer Frische!

Wir wünschen euch allen einen schönen Sommer und erholsame Ferien.

Sonntag, 10. Juli 2016

Ferienprogramm 2016

Wie bereits in den vergangenen Jahren beteiligt sich der Treffpunkt Kultur auch dieses Jahr wieder am Hohenkammerer Ferienprogramm – wir freuen uns auf einen bunten Tag mit vielen wissbegierigen Teilnehmern!


Einladung …

… zur Teilnahme an der Fahnenweihe des Burschenvereins Hohenkammer mit Festumzug zum 120-jährigen Jubiläum am 24. Juli 2016:

8 Uhr Empfang der Vereine im Festzelt, Weißwurstfrühstück
10 Uhr Festgottesdienst
12 Uhr Mittagessen mit anschließendem Fahneneinzug.

Unser Vereinstaferl, das Hans Bernhart geschreinert und Maria Sailer bemalt hat, führt die Mitglieder des Treffpunkt Kultur beim Festumzug an.

Frau Luna

… eine Operette in konzertanter Aufführung mit der Musik von Paul Lincke, begeisterte die zahlreichen Zuhörer im Gutshofsaal.

Der Mechaniker Steppke will im Jahr 1899 zum Mond fliegen und hat deshalb ein Mondgefährt gebastelt. Tatsächlich startet er mit seinen Freunden, dem Schneider Lämmermeier und dem Steuerbeamten a.D. Pannecke erfolgreich vom Balkon seiner Mansardenwohnung. In letzter Sekunde schwingt sich Wohnungsvermieterin Pusebach noch in die Mondfähre. Steppkes Verlobte Marie bleibt traurig zurück. Auf dem Mond herrscht nicht der „Mann im Mond“, sondern Frau Luna. Die Ereignisse führen zu liebestechnischen Verwirrungen, aber die Probleme lösen sich erfreulicherweise und es geht erwartungsfroh zurück auf die Erde.

Frau Luna wurde im Jahr 1899 in Berlin uraufgeführt und fiel in eine innenpolitisch erfreuliche Zeit. Allen gesellschaftlichen Klassen ging es ständig besser. Die technisch-industrielle Entwicklung erleichterte den Alltag der Menschen. Man konnte jetzt telefonieren, elektrisches Licht anknipsen und eine Funkanlage bauen – man strebte in ungeahnte neue Welten – warum also nicht auch auf den Mond?

Gerhard Riedl geleitete als Moderator launig durch die Handlung. Als Zauberkünstler verlieh er der fantastischen „Mondrevue“ auch einige magische Glanzpunkte. Sängerin Karin Law Robinson-Riedl und Sänger Rudolf Eduard Laué übernahmen souverän alle Gesangsrollen der heiteren Operette und machten das durch wechselnde Kleidung und Requisiten deutlich. Das Salon-Ensemble Ingolstadt spielte mit Violine, Viola, Flöte, Fagott und E-Piano unter der musikalischen Leitung von Swetlana Gilman. „Schlösser, die im Monde liegen“, „Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe“ und „Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft“ waren die Höhepunkte eines stimmungsvollen Abends.

Ein Foto bei der Probe zur Operette Frau Luna: Das Salon-Ensemble Ingolstadt, Sängerin Karin Law Robinson-Riedl, Sänger Rudolf Eduard Laué und Zauberkünstler Gerhard Riedl.

Fledermausführung


In der Dämmerung versammelten sich an einem ausnehmend schönen Abend 20 Personen am Prielhof beim Kloster Scheyern. Uns erwartete eine spannende Unternehmung: wir hatten vor, Fledermäuse zu beobachten. Christian Rachl, der von Kindesbeinen an im Vogel- und Naturschutz aktiv ist, erzählte uns zunächst zahlreiche Details aus dem Leben der auf der roten Liste stehenden Säugetiere. Nachdem alle interessierten Fragen beantwortet waren, sammelte sich die Gruppe an einem Teich in der Nähe des Prielhofs. Einige Wasserfledermäuse kreisten dort dicht über dem Wasser, um sich mit Insekten zu stärken. Die Schnelligkeit ihrer Bewegungen forderte die Augen der Beobachter heraus. Mit einer Lampe und einem Ultraschalldetektor ausgerüstet, konnten die Teilnehmer Flugaktionen der Fledermäuse durch Klickgeräusche wahrnehmen.

In der Abendstimmung flogen Wildenten über die Teiche, Frösche quakten und späte Vögel überquerten das Wasser. Fledermäuse waren auch am Nachthimmel oder zwischen den Bäumen für kurze Augenblicke zu erkennen. Derzeit leben über 20 verschiedene Arten in Deutschland. Ihre größten Feinde sind fehlende Schlupfwinkel und der Einsatz von Insektiziden. Findet man eine abgestürzte Fledermaus, ziehe man dicke Handschuhe an und befördere sie behutsam an einen höher gelegenen Ort. Sie kann mit ihren scharfen Zähnen, mit denen sie die Chitinpanzer zahlreicher Insekten aufknackt, auch beißen.

Ein Großes Mausohr (Myotis mytis) in der für Fledermäuse typischen Haltung: mit dem Kopf nach unten. Durch einen speziellen Mechanismus in ihren Füßen brauchen Fledermäuse beim Hängen keine Kraft aufzuwenden, sondern werden durch ihr eigenes Gewicht nach unten gezogen.

Bernstorf – Führung durch das Bronzezeit Bayern Museum Kranzberg

Erfreulich viele Teilnehmer interessierten sich für diesen berühmten frühzeitlichen, europaweit relevanten Keltenort in unserer nächsten Heimat, der Nachbargemeinde Kranzberg.

Der Kranzberger Gemeindearchivar Alfons Berger hat die Besucher freundlich-amüsant mit seinem langjährigen Wissen über die Fundstelle durch die Ausstellungsräume geführt.
Zunächst wurde das örtliche Heimatmuseum in der Schule mit interessanten Ausstellungsstücken und Informationstafeln zur Ortsgeschichte von Kranzberg besucht.

Interessant und für einige neu war, dass Kranzberg als Pflegegericht der bayerischen Herzöge für ein großes Gebiet nördlich von München vom Freisinger Bistum bis nach Indersdorf zuständig war.
Dann ging es weiter auf den gegenüberliegenden Panthaleonsberg zum Hauptziel unserer Führung, dem Bernstorf-Keltenmuseum, wo wir bei herrlichem Wetter einen wunderschönen Ausblick über das frühhistorisch für die Kelten relevante Ampertal bis hin nach München hatten.

Hier stand früher ein stattliches Schloss. 1701 fertigte Michael Wening einen Stich an, der als einzige Bebauung auf dem Pantaleonsberg eine Kapelle zeigt, die aus der Zeit um 1666 urkundlich belegt ist. Auf Drängen des Bayerischen Staates musste die Kapelle 1807 abgerissen werden. Die verbliebenen Ziegelsteine dienten zum ersten Schulhausbau am Kirchberg. Heute erstreckt sich auf dieser großen Bergkuppe ein langgezogener Gebäudekomplex aus dem Jahre 1938, der durch einen überdachten Gang mit einem in derselben Zeit erstellten Pavillon verbunden ist. Dieses in der Süd-Ost-Ecke platzierte kleine Gebäude wurde ab 2002 zur Pantaleonskapelle umgebaut.

Im 2014 eröffneten Bronzezeit Bayern Museum im Dachgeschoß des renovierten Pantaleonsgebäudes gibt es zwei Stationen: einen Film über die Keltengeschichte und die Bernstorf-Ausgrabungen und einen hochinteressanten Keltenausstellungsraum mit Computer-Informationen.
Historische Details wurden von unserem Museumsführer anschaulich und mit reichen Erfahrungen geschildert, da er von Anfang an bei den Ausgrabungen mit dabei war.

Natürlich erfuhren wir auch aus erster Hand etwas über das derzeit wissenschaftlich kontrovers untersuchte Rätsel, ob der in Bernstorf ausgegrabene Goldschatzfund aus der Keltenzeit (ca. 1200 v.Chr.) stammt oder bei der hohen Goldherstellungsqualität erst späterer Zeit zugedacht werden kann.
Wir konnten das Rätsel nicht lösen, aber als Zeichen für die hohe Aktualität unserer Führung erwiesen sich ein paar Tage später deutschlandweit erschienene Zeitungsberichte, in denen über die neuesten, wissenschaftlichen Forschungserkenntnisse dahingehend berichtet wurde, dass der Goldfund scheinbar doch ein keltischer ist.

Johann Deml


Bronzezeit Bayern Museum Kranzberg