Mittwoch, 24. Juni 2015

Sommernachts-Serenade auf Schloss Hohenkammer

 Ein Konzert-Highlight für laue, romantische Mittsommernächte bietet am Sonntag, 28. Juni 2015 um 20:00 Uhr die „Sommernachtsserenade“ im Renaissance-Innenhof auf Schloss Hohenkammer. Der wunderschöne Laubenhof des Wasserschlosses bezaubert durch seine dreistöckigen stilechten Arkaden-Galerien und bietet so einen wunderbaren Rahmen für das Konzert.

Mit Werken von Bach, Mozart, Salieri, Brahms und anderen wird die Serenade zu einem Erlebnis für die Sinne. Das Petershausener Kammerorchester unter der Leitung von Eugen Tluck musiziert zusammen mit dem treffpunkt.chor.projekt unter der Leitung von Manfred Burghardt. Und man darf sich auf die Koloratur-Sopranistin Claudia Rösch, den Solo-Oboisten des Bayerischen Rundfunkorchesters Florian Adam und Eugen Tluck an der Solo-Violine freuen. Der beeindruckende Renaissance-Innenhof des Hochschlosses Hohenkammer bietet neben dem optischen Genuss eine unfassbare Akustik, Musik in diesem Rahmen ist ein besonderes Happening, das man sich nicht entgehen lassen darf.

Die Sitzplätze sind entsprechend schon ausverkauft, es gibt aber noch ein paar Stehplätze auf den Arkadengängen. Von dort hat man einen sehr guten Blick. (Vorverkauf Stehplätze zu 10,- € bei „Lesen und Schreiben“, Petershausen, direkt im Schloss Hohenkammer an der Rezeption und an der Abendkasse.)

Einblick in die Weihenstephaner Gärten

Frau Andrea Baron (ent-)führte uns am Sonntag, den 21. Juni, in die Welt der Stauden, der Rot-/Gelb-/Blau- und Grüntöne in den Weihenstephaner Gärten in Freising. Mit großer fachlicher Kompetenz informierte Frau Baron über Standortwünsche und Pflege der Pflanzen.

Unterschiedliche Blüten- und Blattfarben, Wuchsformen, Strukturen und Texturen werden so angeordnet, dass ansprechende, kontrastreiche oder harmonische Pflanzbilder entstehen. Gehölze wie der Mammutbaum und die griechische Tanne haben ihren Standort im Randbereich des Sichtungsgartens und sind mit artenreichen Stauden unterpflanzt. 

Die wechselnde Farbenpracht der Stauden und Sommerblumen in den Beeten und Rabatten während des Gartenjahres lädt ein, immer wieder einmal vorbeizuschauen und die zauberhafte Atmosphäre zu genießen. 

Nach den Staudengarten widmeten wir uns der liebevoll gestalteten Kleingartenanlage mit bekannten und seltenen Gemüse- und Obstarten, Versuchen zu Düngung, Sortenwahl und Fruchtfolge und zahlreichen Kleingewächshäusern. Neben den wunderschön bepflanzten Hügel- und Hochbeeten, in denen sich Ringelblume und Kapuzinerkresse sichtlich wohl fühlten, war auch ein innovativer Pflanztisch für Rollstuhlfahrer zu sehen. 

Im Vorbeigehen und beim Berühren der Gewürz- und Heilkräuter stieg so mancher herrliche Duft in die schnuppernde Nase. Eine Information für Bienenfreunde gab es am Ende der Führung: wird der Knoblauch-Schnittlauch, Allium tuberosum, zum Blühen gebracht, entwickeln sich kugelige, doldige Blütenstände, die einen Durchmesser von etwa 7 bis 8 cm haben, die Bestäubung erfolgt durch Insekten, besonders Bienen.


„FIDELIS SERVUS ET PRUDENS“

Dieses Bibelwort (Mt 24,45) dürfte zweifellos auch auf Herrn Dieter Kleiss zutreffen, der für den Treffpunkt Kultur e. V. eine Führung durch den Scheyerer Konvent-Friedhof leitete und quasi als „treuer und kluger Diener“ unserer 18-köpfigen Abordnung die lateinischen Grabinschriften der verstorbenen Patres und Fratres erläuterte.

Auf den meist marmornen Gedenktafeln sind neben Namen und Lebensdaten der Mönche auch deren individuelle Tätigkeiten verzeichnet, die sie im Kloster zu Lebzeiten verrichteten. So finden sich dort Mechaniker, Gärtner, Bierbrauer, Lehrer, Bibliothekare genauso wie Imker, Bäcker oder Fischer. Das Besondere an diesen Inschriften aber, was unserem Besuch seinen eigentlichen Reiz verlieh, sind die in knappster Form, aphorismenhaft in wenige Worte verdichteten Charakterbeschreibungen, in denen die Mitbrüder des jeweiligen Verstorbenen, sozusagen als Nachruf, dessen Leben unter ein Motto stellten, nicht selten unter Verwendung einer zutreffenden Bibelstelle.

Auch ein Sohn unserer Gemeinde, Bruder Cyprian Rottenkolber, in Unterwohlbach 1856 geboren, legte 1906 seine Ewigen Gelübte ab und lebte bis zu seinem Tod 1944 im Benediktinerkloster Scheyern, wo er im dazugehörigen landwirtschaftlichen Gut tätig war und sich um die Schafe und um die Instandhaltung der Wege kümmerte – GRANGIAE OVIUM VIARUM CUSTOS. Seine Mitbrüder würdigten ihn als „wahren Israeliten, frei von jeglicher Heimtücke“.

Mit seinen profunden Kenntnissen der Lateinischen Sprache übersetzte uns Dieter Kleiss diese philologischen Kleinodien und gab uns Interpretationshilfen in der Ausdeutung der Texte. Bei lebhafter Beteiligung der Gruppe verging die Zeit wie im Fluge. Etliche Gruppenmitglieder nutzten anschließend die Gelegenheit zum Besuch der Vesper in der Basilika.